Zeitzeugentage im Stadtmuseum Abensberg: Herr Krämer sen. (Jahrgang 1925), Herr Grundler (Jahrgang 1928) und Herr Aunkofer (Jahrgang 1933) standen den Schülerinnen und Schülern der Realschule Abensberg als Zeitzeugen zur Verfügung, berichteten über ihre Kindheit und Jugend während der Nazi-Diktatur, ihre Erlebnisse im Krieg und in der Gefangenschaft.

Zeitzeugen: Herr Krämer, Herr Aunkofer und Herr Grundler (v.l.n.r.)
Zeitzeugen: Herr Krämer, Herr Aunkofer und Herr Grundler (v.l.n.r.)

Auch dieses Schuljahr bot das Stadtmuseum Abensberg für die 9. Klassen der Johann-Turmair-Realschule Abensberg zwei Zeitzeugentage an. Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl konnte dieses Mal drei Herrn begrüßen: Herrn Georg Krämer sen., geb. 1925, Herrn Josef Grundler, geb. 1928 und Herrn Hans Aunkofer, geb. 1933. Die Zeitzeugen erzählten von ihrer Kindheit und Jugend, vor allem aber von ihrer Zeit im Krieg.

Herr Krämer berichtete, dass er nach einer sechsmonatigen Rückstellung aufgrund der elterlichen Landwirtschaft im Januar 1944 zur Wehrmacht einberufen wurde und in einer Panzerabwehreinheit eingesetzt wurde. Zunächst in Berlin stationiert, wo er mit dem Einschießen von PaK betraut war, einem „kleinen Himmfelfahrtskommando“ wurde er dann im Juli 1944 an die Ostfront geschickt. Nachdem sich seine Einheit nach Bulgarien geflüchtet hatte, geriet er dort in russische Gefangenschaft, aus welcher er erst 1949 zurück nach Abensberg kehrt.

Herr Grundler wurde im Sudetenland, im Böhmerwald geboren. Aufgrund seiner Flugbegeisterung und seiner Mitgliedschaft in der Flieger-HJ, meldete er sich freiwillig mit 16 Jahren zur Luftwaffe. Er geriet in Holland in kanadische Gefangenschaft und kehrt im Sommer 1945 wierder in seine Heimat zurück. Seine Familie floh aus der Tschecheslowakei um der Internierung zu entgehen.

Herr Aunkofer stammt aus Altdürnbuch und schilderte intensiv seine Erinnerungen an den Todesmarsch der KZ-Häftlinge aus Flossenbürg, der diese auch durch Abensberg führte. Er berichtete von Erschießungen am Wegesrand und einem Tieffliegerangriff auf die Kolonne. Außerdem erzählter er von der Unsicherheit der Bevölkerung in den letzten Kriegstagen und dem Einmarsch der amerikanischen Soldaten.

 

Zeitzeugentage 2016