Am vergangenen Samstag drehte sich im Herzogskasten alles um Dinge, die Kinder schon immer bewegt haben. Im Rahmen von „Wie´s früher war…“ führte Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl zunächst die rund 25 Gäste durch die Ausstellung „Mobile Kinderwelten“. Im Anschluss erzählten die Besucherinnen und Besucher bei Kaffee und Kuchen aus ihrer eigenen, bewegten Kindheit. (Fotos: Theresa Alkofer)

„Ich kann mich noch gut erinnern, als ich auf der Mühlwiese, die hinter dem Haus meiner Oma lag, das erste Mal ohne Stützen Radl gefahren bin“, erzählt Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl. „Das vergisst man einfach nicht.“ Ganz ähnlich ging es auch den Gästen bei der ersten Ausgabe von „Wie´s früher war…“ im neuen Jahr. Auch die 3. Bürgermeisterin, Frau Gertraud Schretzlmeier, erinnert sich noch sehr gut an das Weihnachtsfest, wo sie ihr erstes Fahrrad geschenkt bekam und wo anstelle mit dem kleinen, silbernen Glöckchen zur Bescherung eine Fahrradglocke schellte. 
Nach ein kurzen Einführung im Foyer des Herzogskasten – und einer ersten Tasse Kaffee – führte Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl zunächst durch die Ausstellung. Er begann mit dem ältesten Ausstellungstück, einer Kinder-Laufmaschine aus dem Jahr 1820. Nur drei Jahre zuvor hatte der Freiherr von Drais die Urform des Fahrrades erfunden. Im Anschluss folgten ein französisches Veloziped von 1868 und ein Kinderhochrad aus den 1890er Jahren. Die Ausstellung zeigt jedoch nicht nur Fahrräder, sondern auch Gefährte, die wir heute nicht mehr kennen, etwa einen vierrädrigen „Holländer“, den man mittels Handhebeln in Bewegung setzt. „Tretroller gehören ja zu den traditionellen Kinderfahrzeugen. Normalerweise orientieren sich Kinderfahrzeuge an der Welt der Erwachsenen“, so Dr. Hammerl, „aber der Tretroller wurde jüngst als fahrbarer Untersatz von Pendlern wiederentdeckt.“ Nach einem kurzen Abstecher zu den Kinderwägen stellte der Museumsleiter den Gästen noch zwei außergewöhnliche Fahrzeuge vor. Das eine ist ein Tretauto, welches ein Vater für seine Tochter mit einem 50ccm-Motor ausgestattet hat. „Für jedes Kind ein absoluter Traum!“ Das zweite Ausstellungsstück hingegen ist eher unscheinbar und stammt aus dem Jahr 1948. „Es ist eine einfache kleine Stange mit zwei Holzgriffen und einer Fahrradklingel. Weil in der Nachkriegszeit ein eigenes Fahrrad beileibe nicht für jeden erschwinglich war, gab es solche Lenker, damit man wenigstens so tun konnte, als ob man Fahrrad fahren würde.“ Im Anschluss an die Führung erzählten die Gäste bei Kaffee und Kuchen von Ihren Kindheitserinnerungen. 

Die nächste Ausgabe von „Wie´s früher war…“ findet am 16.03., wie gewohnt um 14:30 Uhr im Herzogskasten statt. Dann berichten Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl und Stadtarchivar Franz Piendl unter dem Titel „Vom Weltenbrand zur Weimarer Republik“, was vor genau 100 Jahren in Bayern und Abensberg alles passierte.

Wie`s früher war…Dreirad, Tretroller, Stecklreißer