Das Jahr ´68 wurde Symbol für die Veränderungen der bundesrepublikanischen Gesellschaft in den 1960er und 19070er. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wie´s früher war…“ erzählt diesmal Walter Adam bei Kaffee und Kuchen von dieser turbulenten Zeit des Umbruchs.

Ein Teil der Jungend war unzufrieden mit dem patriarchalischen Adenauer-Staat. Die Ursachen dafür waren vielfältig und reichten von der nicht aufgearbeiteten Nazizeit, über den Vietnamkrieg und einer allgemeinen Kapitalismuskritik bis hin zu verkrusteten Hochschulstrukturen und zur Wirtschaftskrise 1966/67. Chronologisch gesehen beginnt der Prolog der 68er-Bewegung im Jahr 1962 mit der Spiegel-Affäre und den so genannten Schwabinger Krawallen, als sich bis zu 40.000 Jugendliche in München Straßenschlachten mit der Polizei lieferten, nachdem diese versucht hatte, fünf Straßenmusiker festzunehmen. Beide Ereignisse ließen die BRD als autoritären Staat erscheinen.
Dieser Eindruck verfestigte sich bei den Unzufriedenen, als die Große Koalition begann eine Notstandsgesetzgebung zu diskutieren. Mit diesen sollten im Krisenfall die Grundrechte eingeschränkt werden können. Bei den Kritikern beschwor dies die Angst herauf, dass damit ein neues Ermächtigungsgesetz geschaffen werden würde. Die Kritik am Staat wuchs, verstärkt durch das Gefühl, dass es Zeit für Veränderungen sei. Wenn selbst durch die heiligen Hallen der katholische Kirche aufgrund des II. Vatikanischen Konzil ein frischer Wind wehte, warum erstickte dann die BRD immer noch im Muff der Adenauerzeit?

Der Besuch des Schahs von Persien war die Initialzündung für die Proteste der Jahre 1967 und 1968 in deren Verlauf die Attentate auf Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke verübt wurden. Die durch die Proteste angestoßenen gesellschaftlichen Proteste führten zwar einerseits zu Willy Brandts Kanzlerschaft, gleichzeitig radikalisierten sich auch Teile der Linken und terrorisierten als RAF die kommenden zwei Dekaden die Bundesrepublik Deutschland.
Im Rahmen dieser Veranstaltung wollen wir beleuchten, wie die Menschen in Abensberg diese Zeit empfunden haben. Hat es in Abensberg auch Revoluzzer und Kommunarden gegeben? Oder rieb man sich hier eher die Augen ob der „langzoderten Bombenleger“. Eingeladen sind alle Interssierten, Beginn ist 14:30 Uhr, der Eintritt ist frei.