
Wieder laden die Gruppe Theatrum Urbis und das Stadtmuseum Abensberg zu einer neuen szenischen Stadtführung ein! Anlässlich des im nächsten Jahr anstehenden 250. Geburtstages ist die neueste Auflage dem gebürtigen Abensberg Ritter Joseph von Hazzi gewidmet. Die Premiere findet am 11.11.2017, um 19:00 Uhr statt, zu der wir Sie sehr gerne einladen. Weitere Termine: 12.11., 18.11. und 19.11. Karten im Vorverkauf und an der Abendkasse.
Die Augen sind der Spiegel der Seele, heißt es. Wer dem Portrait von Joseph von Hazzi in die Augen blickt, der erkennt sofort, dass dieser Mensch außergewöhnlich gewesen sein muss. Alleine, dass von dem Sohn eines Abensberger Maurermeisters ein Gemälde, noch dazu von Johann Georg Edlinger, der sonst Persönlichkeiten wie Mozart portraitierte, existiert, zeigt, dass Hazzis Leben alles war, nur nicht gewöhnlich.
Der ehrgeizige und temperamentvolle Joseph wuchs in einer Zeit auf, da alles seine strenge Ordnung zu haben schien und jeder den Platz einzunehmen hatte, den das Schicksal ihm zudachte. Der junge Joseph wollte aber weder Maurer noch Geistlicher werden, nein, er wollte als Jurist und im Staatsdienst große Karriere machen. Hilfreich waren ihm dabei seine Intelligenz und sein Talent, Menschen für sich einzunehmen. Sein Temperament, sein Gerechtigkeitssinn und vor allem sein eklatanter Mangel an Opportunismus legten ihm jedoch immer wieder Steine in den Weg. Gleichzeitig und auch trotz widriger Umstände, suchte er sich immer wieder die Nischen, in denen er großartige Leistungen vollbrachte, egal ob unter seiner Federführung die erste exakte Landkarte Bayerns entstand, er eine erste Flurbereinigung durchführte, Moore trocken legen ließ oder die erste umfangreiche Landesbeschreibung Bayerns, die „Statistischen Aufschlüsse“ verfasste.
In der Persönlickeit Hazzis spiegelt sich aber vor allem eine Zeit im Umbruch wieder. Obwohl er seinen Aufstieg klösterlichen Bildungseinrichtungen und geistlichen Förderern, hat er insbesondere für die Bettelorden seiner Heimat nur aufklärerischen Zorn und Spott übrig. Er sympathisiert mit den republikanischen Ideen der Revolution und sehnt sich aber gleichzeitig nach einem Adelstitel und hochherrschaftlicher Gemahlin. In der streng hierarchischen und altmodischen Staatsverwaltung Bayerns hatte er es schwer, während der „Self-Made-Man“ hingegen im napoleonischen Frankreich höchstes Ansehen genoß.

Das Stadtmuseum Abensberg und die Schauspieler von „Theatrum Urbis“ laden zu einer spannenden Stadtführung rund um das Leben des Ritter Joseph von Hazzi ein und entführen die Zuschauer in eine Epoche, welche wohl den größten Umbruch der europäischen Geschichte markiert und die bis heute nachwirkt.