Ob eine „Dunkle Waldlichtung“ oder ein „Waldtümpel“, ob der „Wald im Mondlicht“ oder „Morgens“ – den Künstlern Donata Oppermann und Dietrich Hörecke gelingt es, die ruhige Atmosphäre des Waldes einzufangen und in ihren Werken wiederzugeben. Mit unterschiedlichen, aber gleichwohl intensiven Empfindungen betrachten sie den Naturraum Wald und schaffen so ein Abbild, das den Betrachter unweigerlich aus seinem hektischen Alltag hinaus- und in seinen Bann hineinzieht.

Seit jeher hat der Wald eine fast mythische Ausstrahlung auf die Menschen, die sich in einer Vielzahl von Kunstformen widerspiegelt. Vor allem märchenhafte Erzählungen prägen das Bild des Waldes. Auch Oppermann nimmt diese Ausstrahlung seit ihrer Kindheit wahr. Deutlich zu spüren ist diese Faszination, wenn sie von dem außergewöhnlichen Zauber der finnischen Wälder spricht. Diese Urlaubserinnerungen aus ihrer Kindheit prägen sie und ihre Kunst bis heute. Davon zeugen die farbenfrohen Gemälde.

Im Gegensatz dazu durchziehen bei Hörecke immer wieder dunkle Schatten die romantische Idylle. Er sieht den Begriff der Ruhe etwas differenzierter. So unterscheidet er zwischen der Stille, die dem Wald erst seine einzigartige und reizvolle Schönheit verleiht und einer dunklen, einschüchternden Ruhe. Für ihn ist der Wald, wie auch für Oppermann, durchaus ein Ort des Rückzugs vor der Gesellschaft. Im Gegensatz zu seiner Kollegin ist bei ihm diese Flucht aus dem Alltag jedoch nicht immer freiwillig. Aus diesem Grund ist die Ruhe im Wald für Hörecke nicht ausschließlich behaglich, sondern kann mitunter auch angespannt oder gar gefährlich sein. Es ist dann eine Stille, die jede Störung, jedes Geräusch verräterisch laut wirken lässt.

Es sind vor allem persönliche Erlebnisse, die die Grundlage für Oppermanns und Höreckes Kunstwerke bilden. Diese setzten sich aus vergangenen Erinnerungen und gesammelten Sinneseindrücken zusammen. Bereichert wird dieser Erfahrungsschatz durch den Einfluss verschiedener Kunstformen wie der Literatur und der Musik, die ebenfalls maßgeblich auf den Entstehungsprozess einwirken.

Es erwarten die Besucher im Zeitraum vom 13. Juli bis zum 24. September im Herzogskasten in Abensberg verschiedene Blickwinkel und eine Vielzahl spannender Eindrücke, die sie mitnehmen in die Stille des Waldes.

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