„El mundo segundo de Margarete Lehmann“ (Die Welt der Margarete Lehmann – Zweiter Teil): schon der spanische, klangvolle Titel der Ausstellung lässt Großes vermuten. Und die Bilder der Abensberger Künstlerin werden diesen Erwartungen definitiv gerecht! Kunterbunt und voller Lebensfreude leuchten sie ihrem Betrachter schon von weitem entgegen. Ihre Werke ausschließlich auf die Farbigkeit zu reduzieren wird ihr und ihrem Können jedoch nicht ansatzweiße gerecht. Denn dahinter steckt weit mehr: es ist die Seele Ecuadors, der Wahlheimat Lehmanns, die daraus spricht.
An Ecuador hat die Künstlerin, und das wird in ihren Werken deutlich, ihr Herz verloren. Und das bereits vor über 40 Jahren. Damals hat sie das Land auf einer Kreuzfahrt kennen und lieben gelernt. Die Menschen, die Landschaft und vor allem der Cotopaxi, ein Koloss von einem Vulkan wie Lehmann selbst ihn beschreibt, beeinflussen seitdem ihren Alltag und ihre Kunst. Sie fängt in ihren Bildern die Weite und Schönheit ihrer neuen Heimat ein. Dabei jedoch lässt sie auch die Gefahren, zum Beispiel des Vulkans, nicht außer Acht. Und genau diese Mischung, diese Faszination des gleichzeitig Schönen und Gefährlichen gibt ihrer Kunst eine einzigartige Note. Gepaart mit der Formensprache der klassischen Moderne entstehen so außergewöhnliche Bilder.
Dazu kommen Titel wie „Adam und Eva“ oder „Sonne und Mond“, die die Tiefsinnigkeit ihrer Kunst widerspiegeln. Es gelingt ihr in diesen Bildern auf großartige Weise, vermeintliche Gegensätze gleichzeitig optisch herauszustellen und zu einem harmonischen Gesamteindruck zu verbinden.
Es sind aber nicht nur künstlerische Fertigkeit und tiefsinnige Hintergründe, die Lehmanns Kunst zu etwas außergewöhnlichem machen. Es ist daneben auch ihre ungewöhnliche Technik. Als Leinwand nutzt sie bewusst Müll, genauer gesagt recycelte Zuckersäcke. Deren ungleichmäßige Struktur und Form machen jedes Bild zu einem unverwechselbaren Unikat – und einem Beitrag zum Umweltschutz.
Lassen Sie sich bei einem Besuch mitnehmen auf eine Reise in Lehmanns Welt und ihr kleines, persönliches Paradies. Zu sehen ist die Ausstellung vom 18. bis 31. Juli 2017 jeweils Montag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr im Kultur- und Bildungszentrum Aventinum in Abensberg – der Eintritt ist frei!
Allen, die ein Stück dieser Kunst ganz für sich haben wollen, bietet die Künstlerin Porträtzeichnungen an. Bei Interesse wenden Sie sich an uns, wir werden Ihren Terminwunsch gern an die Künstlerin weitergeben.