Textilarbeiten und Digitalkunst: zwei Welten prallen aufeinander? Ab 20.03.2015 zeigt das Stadtmuseum Abensberg die neue Sonderausstellung „Masche und Pixel“ mit Werken das Rohrer Künstlerehepaars Ursula und Karlheinz Volland.

 

„Es ist das erste Mal, dass wir Arbeiten eines Ehepaars im Herzogskasten zeigen“, so Museumsleiter Tobias Hammerl. Ursula Volland knüpft und webt mit Handwerkszeug, welches bereits seit der Jungsteinzeit bekannt ist, ihre Textilarbeiten. Karlheinz Vollands Arbeiten entstehen hingegen vollständig rechnergestützt im virtuellen Raum. „Dennoch ist es faszinierend, wie sich Ursula und Karlheinz Volland formal und inhaltlich harmonisch ergänzen, der Grund dafür ist, dass Masche und Pixel die Grundelemente der Arbeiten sind“, so Hammerl weiter.

U. Volland: Roter Teppich
U. Volland: Roter Teppich

Die Arbeiten von Ursula und Karlheinz Volland bestehen im Sinne des griechischen Philosophen Demokrit aus unteilbaren Grundelementen: Zum einen ist dies die Masche, zum anderen das Pixel. Beide sind Träger von farblicher und räumlicher Information. Diese Information ist zunächst singulär und homogen in der mikroskopischen Betrachtung, verschmilzt jedoch in der makroskopischen Perspektive zu einem heterogenen und komplexen Ganzen, welches mehr ist, als die Summe seiner Teile. Beiden Künstlern gemein ist, dass sie ohne ein gestalterisches Ziel mit den Arbeiten beginnen und sich in einem chaotischen, langwierigen Schaffensprozess einem befriedigendem Ergebnis langsam anzunähren versuchen, welches aus der Arbeit selbst entsteht. Deshalb besitzen die Arbeiten trotz der sehr unterschiedlichen Techniken eine formale und inhaltliche Analogie.

Ursula Volland wurde 1941 in Landshut geboren und erlernte 1983 das Weben am Flach- und Hochwebstuhl. 1989 gründete sie die „Atelier-Galerie – Ursula Volland“ in Rohr i. NB. In der Ausstellung werden gewebte und gestrickte Bildteppiche sowie in verschiedenen Techniken erstellte Textilcollagen aus dem über 30jährigen Schaffen von Ursula Volland gezeigt.

K. Volland: Vor dem Ereignis, 2014
K. Volland: Vor dem Ereignis, 2014

Prof. Karlheinz Volland, 1937 in Garmisch-Partenkirchen geboren, widmet sich nach seiner 30jährigen Tätigkeit als Architekt der Digital Art.

Das Ehepaar verfolgt in ihrer künstlerischen Tätigkeit völlig unterschiedliche Ansätze, aber trotzdem ist den beiden ein gemeinsames Kunstverständnis gegeben. Es entsteht ein spannender Dialog zwischen handwerklicher Kunstfertigkeit und digitaler Bildgestaltung.

Weitere Infos zu den Künstlern: www.galerie-volland.de

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