Foto- und Papierarbeiten im Doppelpack. Maria Maier zeigt sich als mediale Grenzgängerin. Nach der Ausstellung „Kuba – Fotografie und Malerei“ im Jahr 2008 zeigt das Stadtmuseum Abensberg zum zweiten Male Arbeiten der Künstlerin Maria Maier.

Farbduft G4 / 2011-2014
Farbduft G4 / 2011-2014

Während eines Arbeitsstipendiums 2011 in Irland entdeckt Maria Maier die Farben der Natur für sich ganz neu. Die Form- und Farbvielfalt von blühenden Büschen und Blumen der Grünen Insel im unaufhörlichen Rhythmus von Aufblühen und Verwelken faszinierte sie derart, dass sie in einem intensiven Arbeitsprozess Blüten aller Art beobachtete und sammelte, die sie mit abstrakten „Kommentaren“ aus Malerei versah. Diese Paare aus Blüte und Bild fotografierte sie anschließend.

Zuhause überarbeitete die Künstlerin die im Laufe von zwei Jahren entstandenen, vergrößerten Abzüge wiederum. Malerei und Fotografie werden, sich gegenseitigzitierend, nebeneinander gestellt und wieder abfotografiert. Die stark vergrößerten, neuen Abzüge, also Fotografien von Collagen, übermalt Maria Maier erneut mit Temperafarbe, die sie dann hinter Plexiglas kaschiert. Somit verschmelzen in Maria Maiers Werken die beiden oft als widersprüchlich verstandenen Techniken und entbinden sich gegenseitig vom Anspruch Wirklichkeit wieder zu geben.

So entstand eine Fülle von „blühenden“ Farberkundungen, die trotz ihrer vielschichtigen Entstehungsweise eine bezaubernde Leichtigkeit und Frische aufweisen. Für diese sensiblen, umfangreichen Arbeiten fand Maria Maier den treffenden Titel „Farbduft“. Der vermeintliche Blütenrausch darf nicht missverstanden werden. Die floralen Subjekte Maria Maiers sind keine klassischen Blumenbilder. Es geht vielmehr um Farbe, Form und Struktur.

Die Regensburger Künstlerin, die sich ansonsten gerne architektonische Erscheinungen aus aller Welt vornimmt, ist auch bei den Blumen ihrem Stil treu geblieben. Mit sensiblem Blick für Farbe und Form fotografierte sie ihre Motive, um diese dann leicht anmutend, gestisch-abstrakt zu übermalen. Farbflächen und Linien ergänzen und übermalen die floralen Protagonisten. Manche Fotos hat Maria Maier zerschnitten und als Collage wieder zusammengesetzt, so dass sie wie grafische Muster wirken.

Blürtezeit L13 / 2014
Blürtezeit L13 / 2014

Die Ausstellung kombiniert dieses sanfte, impressionistische Feuerwerk aus unzähligen Farbnuancen von Blüten mit mehreren Fotocollagen und Zeichnungsserien, die sich mit abstrahierten floralen Formen befassen, und dokumentiert so erstmals in ganzer Breite die Auseinandersetzung dieser sonst eher auf städtische Motive fokussierten Künstlerin mit den Formen, Farben und Kreisläufen der Natur. Raum und Zeit wesentlicheThemen ihrer Kunst, werden erneut sichtbar.

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