Porträt von Pfarrer Georg Ott
„Es gibt Momente im Leben eines Menschen, in welchen derselbe plötzlich zu einer Tat begeistert wird, deren Ausführung bei nüchterner Überlegung seinen schwachen Kräften unmöglich scheint, und doch wagt er es, vertrauend auf höhere Hilfe, Hand ans Werk zu legen, und den Versuch zu machen, ob es ihm nicht gelinge.“
Georg Ott im Vorwort zum „Marianum“, 1858.
Am 19.10.1811 wurde in Sulzbach der spätere Abensberger Stadtpfarrer und Dekan Georg Ott geboren. Nach seiner Priesterweihe 1837 führte ihn seine seelsorgerische Tätigkeit zunächst nach Regensburg, Dieterskirchen, Winkerling, Deggendorf und Riedenburg. 1844 begann seine literarische Karriere mit dem Buch „Heiligstes Herz Mariä, unsere Zuflucht und Hilfe“ welches im Verlag Vinzenz Pustet erschien. Alleine der von Ott bearbeitete „Goffine“, ein populäres christliches Hausbuch, erreichte bei Pustet 64 Auflagen mit über 300.000 gedruckten Exemplaren. 1854 wurde Georg Ott Pfarrer von Beratzhausen. Bis 1862 schrieb er dort sieben Bücher, darunter die zwei umfangreichen Hauptwerke „Legende von den lieben Heiligen Gottes“ und das „Marianum“ mit je über tausend Seiten.
Von 1862 bis 1885 war Georg Ott anschließend 23 Jahre lang Pfarrer und Dekan in Abensberg. Hier setzte er sein literarisches Werk fort und war zu seiner Zeit einer der meistgelesenen geistlichen Buchautoren. Georg Ott starb am 17. November 1885 in Abensberg und ist hier begraben. Die Einnahmen aus seinen Büchern verwandte er größtenteils für wohltätige Zwecke. Die hohen Verkaufserfolge der Bücher Georg Otts hielten bis zum Tod des Autors an. Danach ebbten die Auflagenzahlen langsam ab, bis nach den traumatischen Erfahrungen des Ersten Weltkrieges endgültig eine andere Zeit angebrochen war.
Die Ausstellung in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Christine Riedl-Valder war vom 20.10.-30.10.2011 im Stadtmuseum Abensberg zu sehen.